COTA für Einsteiger

(Auszug angepasst aus einem Artikel von Manfred DF6EX – der 2017 in der AGCW-DL-Info veröffentlicht wurde)

Das COTA-Programm

COTA (Castle on the Air) ist die deutsche Untergruppe des WCA-Programmes (World Castle Award). Das WCA-Diplom-Programm wurde vom Radioclub RZ1CWC, den Gründern des COTA-Russia) initiiert. Ziel des Programmes ist es Amateurfunk-Aktivitäten von Burgen, Schlössern, Festungen zu fördern. Das COTA-Team-Germany hat seit Jahren die Anstrengungen intensiviert, dieses Programm auch in Deutschland populärer zu machen und zu fördern.
Hiermit soll neben dem Freizeitgedanken natürlich auch auf die Besonderheit und das kulturelle Erbe, das uns Burgen und Schlösser übermitteln öffentlichkeitswirksam hingewiesen werden.

Seit 2012 findet jeweils am 01.Mai der deutsche Burgentag statt. Sowohl mi Januar wie auch im Juni jedes Jahres gibt es ein internationales Castle-Weekend. Beide Veranstaltungen sind keine Conteste im herkömmlichen Sinn, sondern es geht einfach darum, möglichst vielen Stationen die Möglichkeit zu geben, Stationen von oder nahe Burgen zu arbeiten.

COTA bietet sich hervorragend für QRP-Betrieb an. Sehr viele Stationen kombinieren Aktivitäten der anderen „Freiluftprogramme“ wie WWFF, GMA mit gemeinsamen COTA-Aktivitäten.

Eine Aktivierung einer Burg oder eines Schlosses kann im Umkreis von bis zu 1000 Metern um das Objekt herum stattfinden. Bei vielen Objekten ist es nicht ohne weiteres möglich, sehr nahe heranzukommen da z.B. in Privatbesitz. Natürlich kann man, wenn es dies zulässt aber auch eine Aktivität direkt vom Objekt aus vornehmen und so z.B. eine OV-Aktivität auch für die Lokalpresse oder als wirksame Öffentlichkeitsarbeit nutzen.
Gerade unter den entsprechenden Corona-Bestimmungen sind selbstverständlich die jeweils gültigen lokalen Verordnungen einzuhalten.

Auch die Notfunk-Tauglichkeit lässt sich mit derartigen Aktivitäten erheblich steigern und bietet eine weite Anzahl von Optimierungsmöglichkeiten, sowohl in Hinsicht auf die verwendete Stromversorgung, wie auch die effektivere Gestaltung von Auf- und Abbau der Station und verwendeten Hilfsmitteln. Viele Ortsverbände bringen nicht mehr die Manpower für einen 24 oder 48 Stunden-Kontest zusammen. Gerade hier bieten sich WCA-Aktivitäten hervorragend an. 2, 4 oder 6 Stunden Aktivitäten lassen sich selbst als Einzel-Operator noch bequem stemmen.
Daneben ist man an der frischen Luft, viele Aktivierer machen dies auch zu einem Freizeitpaket mit der ganzen Familie. Papa sendet, xyl mit den Kindern besichtigt die Burg und häufig gibt es noch eine zünftige Brotzeit, nebenbei bekommt man auch noch Hintergründe über die Burg mit, an der man schon hundert mal vorbeigefahren ist und hinter der sich geschichtlich interessante Historie verbirgt.

Nachdem die ersten Bemühungen in den Jahren 2010/11 noch zäh waren und es nur in einigen Bundesländern Aktivitäten gab, stieg die Anzahl in den vergangen Jahren extrem an und es gibt kein Wochenende ohne deutsche WCA-Aktivitäten. Das COTA-Team bietet hier eine Plattform mit Online-Datenbank und seit dem Start des ersten bundesweiten COTA-Diplomes mit mittlerweilen über 200 Diplomklassen an. Diese sind zum Einen an die Sammler zuhause gerichtet, die für jeweils 25/50 etc. erreichte deutsche Burgen/Schlösser das COTA-Hunter-Diplom kostenfrei und bequem online beantragen können, aber auch vor allem an die Aktivierer, die für 5/10 etc. aktivierte Burgen/Schlösser das COTA-Activator-Diplom beantragen können.

Im Jahr 2017 kam hierzu noch die Diplomserie COTA-Annual-Activator und COTA-Annual-Hunter die für die erreichten Verbindungen und Aktivierungen innerhalb des Kalenderjahres gelten. Für Teilnahmen an den Burgen-Tagen und World Castle Weekends gibt es separate Zertifikate.

Speziell für Nur-Kurzwellen-Aktivitäten wurde noch das German Castle Award 2019 nachgeschoben.

Bisher wurden mehr als 4500 Diplome ausgegeben. Es zählen nur Verbindungen, für die Online-Logs eingereicht werden (im ADI-Format). Im Jahre 2014 sind wir mit einem Anfangsbestand von 230000 Verbindungen aus den Wettbewerben der Vorjahre gestartet. 2015 wurden die 400000 überschritten und aktuell befindet sich die Datenbank kurz vor den 1,2 Millionen Verbindungen.

Das COTA-Map-Modul ermöglicht die einfache Lokalisierung von Objekten in der Nähe. Die Karte zeigt auch, welche Objekte bereits aktiviert wurden. Natürlich kann man auch eine WCA-(COTA)Aktivität von zu Hause aus durchführen, sofern man in einem Abstand von maximal 1000 Meter zur nächsten Burg/Schloss seine Station betreibt.

Die COTA-Gruppe ist auch der zentrale Ansprechpartner von WCA-Nummern in Deutschland. Auf der Homepage www.cotagroup.org findet man auch die aktuelle deutsche WCA-Liste. Sollte eine Burg noch nicht gelistet sein, kann man dies per Mail an die Sammeladresse   wca@cotagroup.org  beantragen.

Zweimal jährlich werden neue Nummern ausgegeben. Diese WCA-Nummern können sofort nach der Vergabe verwendet werden und werden anschliessend an den Distrikt weitergeleitet, der darüber entscheidet, ob auch eine zusätzliche nationale Nummer vergeben wird.

Die meisten Burgen/Schlösser haben zwei Identifikationsnummern, die WCA-Nummer ist die weltweit gültige, die neben den Diplomen der Cotagroup auch für alle internationalen Diplome zählt

z.B. Burg Falkenberg     WCA     DL-02335      COTA     BOB-001

Die COTA-Nummer BOB-001 steht hier für den deutschen Distrikt (BOB = Bayern-Ost-Burgen) und wird in manchen Distrikten für zusätzliche nationale Burgenprogramme verwendet.

Wer eine WCA-Aktivität starten will, gibt einfach im DX-Cluster neben dem verwendeten Rufzeichen unter Betreff die Zeichenfolge „WCA DL-……“ mit der verwendeten Nummer ein und wird sich über eine rege Nachfrage nicht beschweren. Alle diese Spots werden automatisch über den slowenischen Castle-Cluster weitergeleitet und bei der immer grösser werdenden Anzahl an WCA-Sammlern großes Interesse hervorrufen. Als effektivste Bänder haben sich hier 80/40/30/20 herausgestellt.

Während man als nur normaler DL in manchen Kontesten kaum noch von Interesse ist, kann man mit Portabelaktivitäten von Burgen sehr schnell die Gegenstationen anziehen. 100 bis 200 Verbindungen sind bei entsprechender Vorbereitung und geeignetem Zeitpunkt ohne grössere Probleme zu realisieren.

Wer hier Interesse hat kann sich zum World-Castle-Weekend mit seinem Portabelgerätschaften auf den Weg machen und hier vor allem auch in CW auf den Bändern seine  Aktivität starten.

Vorzugsfrequenzen für WCA-Aktivitäten sind

CW : 3.531; 7.031; 10.121; 14.031; 18.081; 21.031; 24.911; 28.031

SSB : 3.731; 7.131; 14.251; 18.131; 21.251; 24.951; 28.551

73,11, Manfred DF6EX

P.S.:Der WCA-Gruß 11 stammt von der Darstellung der beiden II = two towers und steht für:
„die besten Grüße von Burgen und Schlössern der Welt“